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freie Animation
des Selbstportraits von
Günther Thiersch
Selbstbildnis "Ipse fecit"
1981
Öl auf Leinwand
70 x 80 cm
Wverz. : Nr. 234
© Manfred Muschke
Mein künstlerisches Selbstverständnis
Ich möchte meinem künstlerischen Tun eine Vermittlerrolle zwischen den Fronten der traditionsbezogenen und der avantgardistischen Auffassung zuweisen.
Auf die Tradition des altmeisterlich handwerklichen Malens vertrauend, ist die gegenwartsnahe Wirkung meiner Arbeiten durch eine neue Sicht bedingt, die die herkömmliche zentralperspektivisehe Sehweise negiert und die gewollte, fast greifbare Plastizität der gemalten Bildgegenstände durch konsequente Frontalität aller Bildteile und durch den Einsatz der „Schattenperspektive" bewirkt.
Die so gewonnene, oft magisch gesteigerte Überräumlichkeit des Bildgeschehens stellt in ihrer Unwirklichkeit ein wesentliches bildnerisches Mittel dar, die angestrebte formale Spannung zwischen Fläche und Raum zu verdeutlichen und damit auch die sinngehaltliehe Aussagekraft zu verstärken. Dem gleichen Ziel dienen die zumeist durch Wände verstellten Horizonte.
Da ich allein aus der Phantasie arbeite, kann ich über die erdachten Bildgegenstände nach Wunsch und Notwendigkeit als formale Bauelemente verfügen und gewinne so die Freiheit, mich nicht von den vornehmlich technischen Gegenständen, die meine Bilder beherrschen, in ihrer realen Funktion abhängig machen zu müssen, sondern - im Cezannschen Sinne - parallel zur technischen Wirklichkeit gestalten zu können.
Sinngehaltlich stellt sich für mich der technische Fortschritt mit seinen zwei Gesichtern, dem einen, das lachen macht, und dem anderen, das das Fürchten lehrt, als eine der wesentlichsten gestalterischen Herausforderungen unserer Zeit dar.
Günther Thiersch (1985)
Günther
Thiersch
09. Juni 1914 - 17. Oktober 1986
Die autorisierte Internetpräsenz zum künstlerischen Nachlass des Malers, Grafikers und Zeichners Günther Thiersch
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