Über den Grundgedanken der Präsentation des Lebens meines Vaters, seiner Werke und der Werkbesprechungen habe ich mich ja bereits auf der Eingangsseite geäußert.
Bei dieser angedachten zeitgemäßen Form des 'going public' kam mir der Gedanke eines 'Online-Museums'.
Wobei die Idee des Online-Museums als solche für mich schon eine unbeschreibliche Faszination besitzt:
Jeder von uns hat das Phänomen schon beobachtet, dass bei aller Begeisterung für die Kultur die Museen an Tagen, die wir als 'bestes Urlaubswetter' empfinden, nur sehr wenige Besucher verzeichnen können.
Andererseits, bei schlechterem Wetter und in der Entspannung am Abend, wenn uns wieder die Begeisterung für die Exponate berührt, ja, dann haben die Museen sehr oft bereits schon geschlossen.
Und wiederum andererseits habe ich es selbst schon sehr oft erlebt, dass ich mich noch einmal in einige wenige Exponate vertiefen möchte, aber dafür den Weg (und den Eintritt) für dieses kurze Erlebnis gescheut habe.
Wäre es nicht schön, für jede einzelne dieser - wie ich finde - gut nachvollziehbaren Widrigkeiten eine positive Antwort zu finden, die darüber hinaus auch einen synergistischen Effekt für ein noch intensiveres Erleben der Exponate ermöglicht?
Ich glaube, die - an sich schon längst überfällige - Antwort für mich gefunden zu haben.
Inspiriert hat mich dazu das Hauptwerk von
Modest Petrowitsch Mussorgski (russ. Komponist, 1839-1881)
der Klavierzyklus "Pictures at an Exhibition" | "Bilder einer Ausstellunrk.
In einer - wie er es nennt - Promenade schreitet man von Bild zu Bild, verweilt dort kürzer oder länger und schreitet weiter zum nächsten Bild.
Ich habe es mir zum Ziel gesetzt, diesen Prozess des Erlebens für den Betrachter der folgenden Seiten visuell nachzuempfinden und mir dabei einen großen Ausstellungssaal vorgestellt, in dem ( vielleicht anlässlich der Eröffnung der Ausstellung ) ein kleines Ensemble im Hintergrund musiziert.
Natürlich wäre eine Diaschau für diesen Zweck auch eine mögliche Form der technischen Umsetzung gewesen - aber irgendwie fühlt sie sich doch sehr statisch an und ist zumindest für mich mit nicht sehr positiven Attributen aus meiner eigenen Erinnerung verbunden. Kennen Sie nicht auch die 'wunderbaren' Dia-Abende im Freundes- und Bekanntenkreis aus längst vergangenen Jahren?
Nein! Lebendig soll es sein, Bildschirm-füllend, und verbunden mit der Möglichkeit, Werke auszulassen oder vor Ihnen zu verweilen - wenn es sein soll auch mehrere Minuten lang.
Ja! ein Film soll sein - 'Movie' wie man heute sagt, Movie in und aus einem 'Museum' - ein 'MOVIEUM' eben.
So stelle ich mir mein 'MOVIEUM' im ONLINE-MUSEUM vor.
Ich gestehe, so habe ich die Werke meines Vaters im Detail auch noch nicht gesehen, mir hat die Vorschau darauf (eben das Privileg des Autoren) bisher sehr gut gefallen.
Ich wünsche Ihnen, das der Funke der Begeisterung auch auf Sie überspringt.
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Günther Thiersch bei der Arbeit an der Staffelei
ca. 1972
Pinneberg
(Foto: privat)
Günther
Thiersch
09. Juni 1914 - 17. Oktober 1986